Jetzt wirklich? „Leider ja“ und darum machen wir an dieser Stelle gerne eine Auslegeordnung und ein Vergleich von verschiedenen, alternativen Transport-Möglichkeiten. Wir hoffen, dass die Wiedergabe der internen Diskussionen und unsere Recherchen helfen, unsere Transport-Zukunft und diejenigen von anderen Initiativen weiter zu optimieren.
Das ist er – der blaue Toyota-Transporter von Pura Verdura, den wir nach langer Suche und internen Diskussionen angeschafft haben. Baujahr 2005, mittlerweile über 200‘000km auf dem Tacho und ein Kaufpreis von CHF 4‘400.-

Eigentlich war für uns klar, ein Verbrenner kommt für uns gar nicht erst in Frage. eCargo-Bikes mit Anhänger standen ganz oben auf der Liste, ja schon fast gekauft. Doch dann merkten wir, dass die benötigten Lasten nicht versicherungskonform gewesen wären. Bei wöchentlichen Lieferung mitten in der Stadt durchgeführt von immer wieder wechselnden Mitglieder war dies natürlich ein No-Go.
Wir haben somit folgende Möglichkeiten recherchiert und in einem PDF in einer Übersicht aufbereitet. Anbei die wichtigsten Erkenntnisse:
- eBike mit eAnhänger (z.B. eCarla): für genügend Ladekapazität hätten wir wohl zwei davon gebraucht und leider ist die eCarla aktuell nicht in der Schweiz zugelassen als Anhänger (zumindest versicherungstechnisch).
- eBike mit Anhänger Hinterher HxxxL: sehr einfache Variante, dafür müssten wir aber wohl auch vier Velos und vier Anhänger und somit auch vier Leute für den Transport haben. Ausserdem ist diese Variant auch teuer in der Anschaffung.
- eTrike (z.B. Radkutsche Musketier): grosse Ladefläche und Ladekapazität, aber eher günstige Komponenten, darum fraglich bzgl. Lebensdauer und Verhalten unter Vollladung in steilen Abschnitten; auch eher teuer in der Anschaffung.
- eRikscha: mit 20‘000.- doch sehr teuer, aber sehr hohe Ladekapazität und hochwertig
- Elektro-Minitransporter (z.B. Elektrofrosch): sehr günstige Variante (3‘000.-), Elektromotor und macht sicher viel Spass zum Fahren; fraglich, wie gut Ersatzteile dann erhältlich sind?
- Elektro-Quad mit Lädefläche (z.B. Polaris Ranger oder Kawasaki Mule): geländetauglich, 4×4; aber auch sehr teuer in der Anschaffung
- Elektro-Lieferwagen: mit CHF 40‘000.- mit Abstand noch die teuerste Variante…
So sind wir schliesslich dann doch wieder bei einem klassischen Diesel-Lieferwagen gelandet, weil dieser sicher genügend Ladekapazität und –fläche bietet. Ausserdem war er dank Occasion sehr günstig in der Anschaffung.
Was die Klimabilanz von unserem Diesel-Lieferwagen betrifft, ist diese eigentlich gar nicht so schlecht. Denn einerseits ist er mit über 200‘000km auf dem Tacho eigentlich schon abgeschrieben. Wenn wir einen neuen Elektro-Lieferwagen kaufen würden, dann würde dies rund 15 tCO2 verursachen. Andererseits machen wir mit unserem Lieferwagen nicht sehr viele Kilometer. Im ersten Betriebsjahr haben wir ca. 170 Liter Benzin gebraucht, umgerechnet ist dies ca. 0.5 tCO2 für ein Jahr – auf alle 140 Mitglieder gerechnet wäre das dann noch 3.5 kgCO2 pro Haushalt, was ca. einer Autofahrt von 25 km entspricht. Die 0.5 tCO2 sind gleichzeitig wohl etwa so viel, wie wir an organischen Bodenkohlenstoff im Boden aufbauen durch unseren biologisch bewirtschafteten Acker.
Trotzdem, wir bleiben dran. Folgende Varianten überlegen wir uns und freuen uns auch über weitere Rückmeldungen:
- Elektrofrosch kaufen: falls funktionstüchtig und robust, einen Zweiten kaufen und unseren Diesel-Transporter ersetzen (Gesamtkosten ca. 6‘000.-)
- warten auf den sinkenden Preisverlauf bei Elektro-Transporter (Preisverlauf wohl analog den Elektro-Autos)
- Transport in Auftrag geben
- Gemüse nicht mehr in Depots liefern, sondern ein grosses, zentrales Depot erstellen (dies auch mit dem Vorteil, dass es keine Abpack- und Transporteinsätze seitens Mitglieder bräuchte)